Wir lehnen jede Art von Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Trans- oder Homofeindlichkeit und jegliche Form der Diskriminierung ab. - Jeden Tag.

verschoben: BAYUK im Ilses Erika

01.12.2021 // 21:30 Uhr

Verschoben auf den 20.4.2022...aus den für Euch bekannten Gründen. 
 
 
 
 
Die wichtigste, dringendste Frage gleich zum Anfang: Was ist mit Bayuk passiert?
 
Der Styler-King im gelben Sweatshirt, mit seidig geföhnter Haarmatte und Wüstenprinz-Blick, der uns vom Cover seines ersten Albums „Rage Tapes“ so kühl und souverän anguckte, wie es früher nur „Bravo“-Starschnitte konnten – dieser Bayuk macht sich 2021 in einer ganz neuen Daseinsphase sichtbar: Eher ein bisschen zerzauster und übernächtigter. Von Gegenlicht statt vom Scheinwerferspot durchstrahlt. In Laune für Reflexion und die wahren Geschichten.
 
„Exactly The Amount Of Steps From My Bed To Your Door“ heißt das Album, mit dem Magnus Hesse alias Bayuk nun zurückkehrt. Es ist – nach den besagten „Rage Tapes“ – seine zweite Platte, aber die erste für Monchique/Grönland Records. Und wenn es nicht so sehr nach Phrase klingen würde, müsste man sagen: Es ist gewissermaßen sein zweites Debüt. Musik mit neuen Geschichten, neuen Bildern, neuen Ober- und Untertönen.
 
„Früher habe ich meine Musik im Spaß als ,verkleideten Pop’ bezeichnet“, sagt Bayuk zum neuen Album. „Wenn man in diesem Bild bleibt, könnte man sagen: Jetzt lege ich die Verkleidung ab.“
 
„Exactly The Amount Of Steps From My Bed To Your Door“ klingt keine einzige Sekunde lang retro, atmet aber vom ersten bis zum letzten Stück den Geist, der im Jetzt mit der Erinnerung kommt. Ein Songzyklus, der von den vielen Weltuntergängen handelt, die man als Kind beim Einbruch der Nacht erlebt, der 20 Jahre alte Liebesbriefe doch noch beantwortet, vergangene Coolnesswettbewerbe neu entscheidet und bei einer ganz eigenartigen Form von gegenwärtiger Weisheit ankommt – einer Weisheit, die man für einen flüchtigen Moment findet, wenn man dem eigenen, jungen Ich einmal tief in die Augen geschaut hat.
 
Musik, aus der man ab und zu auch die Stimme von Holden Caulfield zu hören scheint, des jungen Helden aus Salingers „Der Fänger im Roggen“. Und in der Magnus Hesse selbst singt: „And the years went by / But I’m still the same boy“. Es ist dieser alte, junge, neue Bayuk, den wir hören wollen, immer und immer wieder.

Ort: Tanzcafé Ilses Erika

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November 2021